Finanzierungsrunden

Unter einer Finanzierungsrunde versteht man die Erhöhung des Kapitals eines Unternehmens durch Investoren. Hierbei investieren interessierte Kapitalgeber Geld in ein Unternehmen, das dieses zum Aufbau und Wachstum benötigt. Dabei gibt es verschiedenen Arten von Finanzierungsrunden, die jeweils einen unterschiedliche Kapitalbedarf abdecken. Je nach Unternehmensphase ist eine Finanzierungsrunde in anderer Höhe nötig. Die verschiedenen Investitionsphasen, in denen Kapitalgeber investieren können, findet ihr hier zusammengefasst: Investitionsphasen.

Grundsätzlich gilt, je nach Unternehmensphasen kommen andere Arten der Finanzierung in Frage.

Welche Finanzierungsform ist die Richtige?

Sobald ihr als Gründerin oder Gründer eine Idee habt, solltet ihr euch bereits Gedanken über die Finanzierung machen. Hier gibt es diverse Möglichkeiten der Gründungsfinanzierung, die wir nochmals für euch zusammengefasst haben: Gründungsfinanzierung- Wie finanziere ich mein Start-up?
Zunächst solltet ihr allerdings die wichtigste Frage für euch klären und zwar, ob ihr euch über externes Kapital finanzieren wollt und Investoren mit an Bord holt oder ob ihr euch für die Variante der Finanzierung aus eigenen Mitteln (Bootstrapping) entscheidet. Beides hat verschiedene Vor- und Nachteile. Wenn ihr beispielsweise bootstrappt, so habt ihr keine fremden Investoren, die an eurer Firma beteiligt sind und ihr müsst Niemandem gegenüber Rechenschaft ablegen. Allerdings habt ihr in diesem Fall auch ein geringeres Kapital zur Verfügung. Für einige Start-ups fällt daher die Wahl auf eine Finanzierung mittels externer Investoren, denn Investoren können zum einen finanzielle Sorgen beseitigen und genügend Kapital zum Wachstum zur Verfügung stellen, zum anderen verfügen sie meist über ein umfangreiches Know-how und können den Gründern wertvolle Tipps geben. Diese Aspekte solltet ihr auf jeden Fall beachten. Sobald diese Entscheidung getroffen wurde und ihr euch dazu entscheidet Investoren mit an Bord zu holen, beginnen die Finanzierungsrunden.

Series Seed

Zu Beginn der Seed Phase oder auch noch in der Pre-Seed Phase steht bisher nur eine Idee für ein Gründungsvorhaben. In dieser Phase der Unternehmensgründung geht es darum einen ersten Prototypen oder ein MVP zu entwickeln. Hierfür wird einiges an Kapital benötigt. Allerdings ist in dieser Phase noch nicht klar, ob und wie erfolgreich das jeweilige Start-up wird , daher ist es auch besonders schwierig externe Geldgeber zu überzeugen, da das Risiko noch sehr hoch ist.

Die drei F´s
Zu Beginn dieser Phase kommt das Kapital daher meist entweder aus eigener Tasche oder von Familiy, Friends and Fools.

Acceleratoren

Eine andere Möglichkeit der Frühphasen Finanzierung stellt die Teilnahme an einem Accelerator-Programm dar. Hierbei werden ausgewählte Start-ups für eine kurze Phase von 3-6 Monaten von einem Accelerator begleitet und erhalten von diesem neben Gründungskapital (z.B. Gehaltszahlungen oder Büroräume) auch den Zugang zu einem großen Netzwerk und erfahrenen Coaches.

Inkubatoren

Eine andere Möglichkeit der Finanzierung in einer frühen Phase ist die Aufnahme in einen Inkubator (Brutkasten für Startups). Hierbei müssen die Gründer zwar einen Großteil ihrer Geschäftsanteile an den Inkubator abtreten, erhalten aber dafür ein "Rundum-Sorglos-Paket" und werden von Beginn an mit Startkapital sowie im Marketing, Vertrieb und dem operativen Tagesgeschäft vom Inkubator unterstützt.

Nachdem nun die erste Phase der Produktentwicklung abgeschlossen ist und ein fertiger Prototyp erstellt wurde, gilt es einen sogenannten Proof of Concept zu entwickeln. Mit diesem beweist ein Start-up, dass es über ein funktionierendes Geschäftsmodell verfügt und sich erfolgreich am Markt etablieren kann. Um diesen Proof-of Concept durchzuführen wird allerdings noch zusätzliches Kapital benötigt, das meist von Business Angels oder Venture Capital Gesellschaften stammt. Das Finanzierungsvolumen, dass hier bereitgestellt wird umfasst in dieser ersten Runde- der Series Seed- meist zwischen 50.000 € und 500.000 €.

Wichtig ist dabei, dass wenn man auf der Suche nach einem geeigneten Business Angel oder Venture Capital Geber ist, dass man sich ausreichend vorbereitet. Neben einem aussagekräftigen Pitch Deck benötigt man auch einen überzeugenden Elevator Pitch, denn meistens trifft man Business Angels auf Pitching-Events auf denen verschiedenen Start-ups ihre Idee pitchen und um die Gunst der Investoren ringen.

Neben der Finanzierung durch Business Angels kommt ebenfalls die Kapitalbeschaffung durch einen Frühphaseninvestor in Frage. Hier gibt es teilweise VC Gesellschaften, die sich genau darauf spezialisiert haben, so zum Beispiel der High-Tech Gründerfonds. Gemeinsam mit deren Kapital kann dann der Proof of Concept erbracht werden.

Series A

Nachdem erfolgreich ein Proof of Concept erbracht wurde, ist es für das jeweilige Start-up nun auch einfacher an weitere Investoren zu gelangen oder erstmals Venture Capital aufzunehmen, sollte dies noch nicht geschehen sein.

Im nächste Schritt geht es nämlich darum den Martkeintritt zu bewerkstelligen und dazu muss sowohl die Produktion als auch das Marketing und der Vertrieb ausgebaut werden. Hierzu wird einiges an externem Kapital benötigt. So umfasst eine Series A Finanzierung meist Summen zwischen 500.000 € und 5 Mio. €.

Series B

Auf die Series A Finanzierung folgt dann meist noch eine weitere Finanzierungsrunde, die sogenannte Series B Finanzierung. Diese ist vor allem für Start-ups gedacht, die sich bereits am Markt etabliert haben, erste Umsätze generiert haben und über einen gewissen Marktanteil verfügen. Wenn nun nach der erfolgreichen Etablierung am Markt ein Wachstum des Unternehmens und eine Expansion in weitere Märkte angestrebt ist, so benötigt man eine Series B Finanzierung. Die Finanzierungssummen liegen hier meist über 5 Mio. €, die speziell von auf Wachstumskapital ausgerichteten Private-Equity Fonds bereitgestellt werden.

Series C, D, E

Weitere Finanzierungsrunden wie die Series C, Series D oder auch Series E Finanzierung können folgen. Dies hängt aber meist auch davon ab, um welche Art von Geschäftsmodell es sich bei dem Start-up handelt und ob weiteres Kapital für ein höheres Wachstum von Nöten ist. Meist umfassen Finanzierungsrunden in diesem Stadium ein Investitionsvolumen von 10 Mio. bis 100 Mio. €.

Exit und Börsengang

Nachdem sich ein Unternehmen nun erfolgreich an einem oder auch an mehreren Märkten etabliert hat, kann nun auf einen Börsengang hingearbeitet werden. Entscheidet sich ein Start-up für den Börsengang (IPO), so werden damit auch meist eine Vielzahl von neuen Investoren auf das Start-up aufmerksam, die sich beispielsweise nur auf Investments von börsennotierten Unternehmen fokussieren. Darüber hinaus kann ein IPO auch eine große mediale Aufmerksamkeit auf das jeweilige Unternehmen lenken und damit die Bekanntheit immens steigern. Insgesamt wird durch einen IPO die Investorenbasis breiter und das Startup kann neue Investorengruppen gewinnen (z.B. auch Privatanleger).

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